
Arjen Robben ist in der Form seines Lebens!
Moment mal! War er das nicht vergangene Saison? Und vorvergangene? Ach, egal. Momentan läuft es für den Niederländer jedenfalls wieder mal ziemlich formidabel. Am Dienstag schoss er gegen den SC Freiburg sein 100. Tor für den FC Bayern und wurde in den Niederlanden zum Sportler des Jahres gewählt. Karl-Heinz Rummenigge befand derweil, dass der Außenstürmer momentan „der beste Feldspieler der Welt“ sei und Pep Guardiola freute sich: „Ein super Profi, incredible.“ Sicher, Robben schießt seine Tore gerne nach dem immergleichen Muster, Sprint auf der rechten Seite, Finte nach links, Haken, Haken, und gerne noch ein Haken, Schuss, Tor. Doch was soll das Genörgel? Es funktioniert, denn kaum ein Defensivspieler bewegt sich in der Geschwindigkeit wie der Niederländer oder wie sein Kollege Bastian Schweinsteiger einst urteilte: „Er ist ein ordentlicher Spieler – ein bisschen an Schnelligkeit fehlt es ihm, sonst ist er gut.“
Hinzu kommt, dass Arjen Robben gerne in besonders wichtigen Spielen trifft. In K.o.-Spielen in der Champions-League oder im DFB-Pokal. Erstes Beispiel: Zwei Partien aus dem Jahr 2010.
AC Florenz – FC Bayern 3:2 (Tor zum 3:2)
9. März 2010, Champions-League-Achtelfinale, Rückspiel
Der FC Bayern fuhr mit einem knappen 2:1‑Vorsprung zum nach Florenz. Dort lagen die Deutschen schnell mit 0:2 in Rückstand. Und auch auf Mark van Bommels Anschlusstreffer hatten die Fiorentiner prompt eine passende Antwort: Stevan Jovetic versenkte den Ball in der 64. Minute zum 3:1. Was nun? Wie nun? Wer nun? Natürlich: Arjen Robben. Der umkurvte zunächst ein paar Gegenspieler und schoss dann aus 23 Metern den Ball einfach in den Winkel. Bayern stand im Viertelfinale.
Manchester United – FC Bayern 3:2 (Tor zum 3:2)
7. April 2010, Champions-League-Viertelfinale, Rückspiel
Im Viertelfinale kam es wieder einmal zum Revival des 1999er Endspiels. Die Ausgangslage vor dem Rückspiel war dieselbe wie gegen Florenz: Bayern hatte zu Hause 2:1 gegen ManUnited gewonnen (Olic hatte erst in der 90. Minute getroffen). Im Old Trafford legten die Engländer los wie ein Überfallkommando, nach sieben Minuten stand es 2:0, in der 41. Minute erhöhte Nani auf 3:0. Immerhin konnten die Bayern – erneut durch Olic – vor der Pause auf 1:3 verkürzen. Wieder mal brauchten die Bayern einen Geniestreich, wieder mal brauchten sie einen Arjen Robben (der im Hinspiel übrigens gefehlt hatte). In der 74. Minute schoss Franck Ribery eine Ecke an die Strafraumgrenze, wo Arjen Robben nicht lange fackelte und den Ball volley aufs Tor schoss. Der Ball schlug im linken unteren Eck ein. Ein Tor von epochaler Wucht. ManUnited erholte sich von dieser ballgewordenen Kanonenkugel nicht mehr. Der FC Bayern gewann 2:3. Später analysierte Robben nüchtern: „Ein schöner Ball von Franck. Ich konnte abwarten und schießen.“
FC Bayern – Borussia Dortmund 1:0 (Tor zum 1:0)
27. Februar 2013, DFB-Pokal-Viertelfinale
Drama, Baby! Jedenfalls immer dann, wenn Arjen Robben gegen Borussia Dortmund spielt. 2012 stand der Holländer nach dem verschossenen Elfmeter im Meisterschaftsfinale noch als der Depp der Bundesliga da, im Frühjahr 2013 revanchierte er sich gleich doppelt. Zunächst traf er mit den Bayern im Viertelfinale des DFB-Pokal auf den BVB. Nach einer verunglückten Rettungsaktion der Dortmunder legte Robben sich den Ball in Windeseile auf seinen linken Fuß und schoss den Ball aus 18 Metern in den Winkel. Roman Weidenfeller hatte keine Chance, und Jürgen Klopp verzog seine Mundwinkel und nickte anerkennend.
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