
Philipp Grüll, Christoph Nahr, für die ARD haben Sie die vielbeachtete Dokumentation „Beckenbauer“ produziert. Schon Tage zuvor war klar, dass der Film am 8. Januar um 20:15 Uhr ausgestrahlt werden würde. Dann die Todesnachricht. Was ging in diesen Stunden in Ihnen vor?
Christoph Nahr: Ich kam an dem Tag vom Arbeiten beim Biathlon in Oberhof wieder. Ich war gerade dabei, Mails an all unsere Interviewpartner zu schicken, um mich für die Gespräche und deren Zeit zu bedanken und sie nochmals darüber zu informieren, dass am Abend die Ausstrahlung ansteht. Dann habe ich einen Anruf aus der Redaktion bekommen und wurde gefragt, ob ich reinkommen kann. Das hat mich irritiert, ich war gerade erst zuhause angekommen und musste am nächsten Tag schon weiter nach Ruhrpolding. Dann hieß es: Der Franz ist tot. Ich konnte es nicht fassen. Auf dem Weg in die Redaktion habe ich Philipp angerufen, wir mussten uns gegenseitig beruhigen. Vor allem haben wir besprochen, wie wir sicherstellen, dass das Publikum nicht denkt, wir strahlen da einen vorab produzierten Nachruf aus, sondern dass klar wird, dass es sich dabei um einen unglaublichen Zufall handelt.
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